Reglement Superstandard 2015 Anhang I

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Europäisches Rasi Reglement 2015
SUPERSTANDARD – KLASSE

ANHANG I

Ausgabe: 01/2015

Sinn und Zweck

Der Anhang zum Superstandardreglement ist vor allem gedacht für weitergehende Erklärungen und Erläuterungen zum Reglement.
Im Reglement steht der Grundsatz und im Anhang kann dann die Ausführung behandelt sein.

Des weiteren sind Zuständigkeiten und das Vorgehen bei Unklarheiten und Fragen geregelt.

 

Gültigkeit, Ausarbeitung und Aufbau

Das Reglement 2015 löst das Reglement 4.2008 ab. Es wurde von der int. Rasikonferenz IRK unter Einbeziehung der Fahrer überarbeitet und gilt für Rennen der Superstandardklasse in verschiedenen Ländern.
Die IRK setzt sich aus Leuten von mehreren europäischen Veranstaltern zusammen.

Konnte mit einem Rasi der nach dem Reglement 4.2008 gebaut war, noch in England bei der BLMRA gefahren werden, wird hier ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass es mit dem Reglement 2015 gegenüber dem englischen Unterschiede geben kann.

Der Anhang zum Reglement ist in mehrere Teile gegliedert:
Anhang I: weitergehende Erklärungen, Tipps und Beispiele.
Der Anhang I ist genau gleich gegliedert wie das Reglement. Wenn also im Reglement unter Artikel 2.7 etwas behandelt ist, steht im Anhang unter 2.7 die Ergänzung dazu.

Anhang II (in Arbeit):
Der zweite Teil des Anhangs beschreibt die Zuständigkeiten und die Abläufe zur Umsetzung des Reglementes. Er gilt für Standard und Superstandard.

Änderungen
Das Reglement 2015 soll für mehrere Jahre Gültigkeit haben.
Der Anhang I wird wenn nötig jährlich (max. 2x pro Jahr) angepasst. Um Änderungen einfach erkennen zu können, werden neue Punkte mit dem Datum [1.1.2015] versehen.
Die aktuellen Versionen sind auf den Internetseiten der Veranstalter publiziert.

 

1. Rasibau und Basismaschine

1.2 Ungeeignete Fahrzeuge
Vom Umbau von schmalen Rasenmähern zu einem Superstandard wird abgeraten, da sie sehr schnell kippen.
Wenn der originale Rasi eine Breite von mehr als 800mm aussen am Pneu hat, kann er als gut geeignet betrachtet werden.
Ein Sonderfall bildet der „Huffy“ von denen einige bei den Superstandard mitfahren. Ein Huffy ist deutlich schmaler, aber auch tiefer. Er muss nach dem englischen Reglement aufgebaut sein.

1.3 Vor dem Bau
Der Kontakt zum Ausmessen eines Rasis kann aufgenommen werden über:
Luxemburg LRCF: info.rasicross@gmail.com [für alle Rennen in Luxemburg]
Deutschland Rasi Team B1: langerlindner@freenet.de [Rennen Brünlinghausen]
Schweiz Trotti Club am Irchel: info@trotticlub.ch [Rennen Buch am Irchel]
Trotti Club Züri Oberland: info@tc-zo.ch [Rennen Herschmettlen]

1.6.3 Veränderbare Masse
Im Reglement 2008 stand noch, der Motor müsse seine originale Montagestelle behalten. Das steht aber im Widerspruch u.a. zum Mass e). Darum sei die Montage des Motors hier noch etwas präzisiert:
– Der Motor (gemessen Mitte Kurbelwelle) darf gegenüber der originalen Stelle um max. 50mm nach vorne und max. 80mm nach hinten verschoben montiert werden. Diese beiden max. möglichen Punkte dürfen auch nicht überschritten werden, wenn der Riemenspanner mit Motorverschiebung realisiert wird.
– Eine seitlicher Versatz des Motors ist zulässig. Z.Bsp. wenn die Lenksäule unter dem Motor in der Mitte des Chassis nach vorn verläuft.
– Das drehen des Motors ist erlaubt.
– Die Höhe der Montagestelle (im Chassis) des Motors ist nicht vorgeschrieben.

 

2. Chassis und Karrosserie

2.2.2 Nachbauen und Kopieren
Der Punkt 2.2.2 ist vor allem für die Reparatur von einzelnen defekten oder fehlenden Teilen gedacht.
Er lässt aber auch Spielraum für weitergehende Nachbauten. Darum hat die IRK entschieden: Sollen mehrere Teile oder das Chassis nachgebaut werden muss das bei der Kontaktperson des jeweiligen Veranstalters oder Landesverbandes gemeldet werden.
Das Kopieren von Teilen ist erlaubt, es muss aber dokumentiert sein.

2.9 Stosstangen
Eine der Grundideen beim Rasisport ist, dass es ein „Non-Contact-Sport“ ist. Da Stossstangen zum Schieben oder Schubsen verleiten können, sind sie nicht erlaubt.

2.10 Motorhaube
Die Haube darf im Falle eines frontalen Aufpralls nicht aufspringen und soll darum massiv befestigt sein. Empfohlen sind Schrauben min. M8 oder geeignete Bolzen mit Splinten etc.

2.11 Schutzbleche / Schutzlappen
Dass Schmutzlappen optisch nicht gerade der Hammer sind ist unbestritten. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bereits relativ kleine Lappen eine gute Wirkung entfalten. Der nachfolgende Fahrer wird Dir dankbar dafür sein!

 

3. Übersetzung und Getriebe

3.5 Abdeckungen am Antrieb
Besonders wichtig bei Horizontalmotoren: Bewegte Teile des Antriebs über dem Chassis müssen verschalt sein.

 

5. Bereifung

5.3 Erlaubte Reifenprofile
Es sind nur noch Reifentypen und Profile erlaubt, welche auf folgender Liste aufgeführt sind.
Da es eine Vielzahl von Herstellern gibt kann es sein, dass eine Typenbezeichnung fehlt. Diese wird dann aber noch nachgetragen.

 

6. Bremsen und Kupplung

6.5 Kupplungsprinzip
Beispiele von zulässigen Kupplungen sind:
– Riemenspannen durch Laufrolle mit Feder („Normalfall“)
– Riemenspannen durch verschieben des Motors [max. -50 / +80mm, Mass 1.6.3 e) ] mit dem Kupplungspedal
– Fliehkraftkupplung
– Herkömmliche Lamellenkupplung
Tipp: Fliehkraft- und Lammellenkupplungen wurden schon öfters ausprobiert, haben sich aber nicht bewährt oder verbrauchen zu viel Kraft.

 

7. Motor

7.2 Art des Motors
Auch wenn es Rasenmäher mit 2 – Takt oder Dieselmotoren gibt, sind diese Motoren nicht für die Rennen zugelassen. Erlaubt ist jedoch einen solchen Mäher auf 4 – Takt – Benzinmotor umzubauen, wenn er ansonsten für einen Superstandard geeignet ist.

7.3 Leistung und Hubraum
Beide Werte, Leistung und Hubraum dürfen nicht überschritten werden.
Bemerkungen zum Horizontalmotor:
Ein Rasi mit Horizontalmotor hat gewisse Vorteile im Handling und mit der Leistung.
Darum wurde die Motorleistung auf 11PS beschränkt, um die Wertung gegenüber einem Vertikalmotor etwas fairer zu machen.
Ausserdem sei darauf hingewiesen:
– Dass der 11PS – Hondamotor offenbar nicht mehr gebaut wird.
– Rasi mit horizontaler Kurbelwelle sehr selten und schwierig zu bekommen sind.
– Sollte sich herausstellen dass die Horizontalen ständig überlegen sind, die Veranstalter diese wahrscheinlich separat werten werden.

7.4 Veränderungen am Motor
Die IRK hat das Thema Veränderungen am Motor an der letzten Sitzung eingehend besprochen und kam einstimmig zum Schluss, dass Veränderungen auch weiterhin nicht erlaubt sein werden.
Die Hauptgründe dafür sind:
– Der Sport soll kostengünstig bleiben.
– Es gibt genug Beispiele dafür, dass auch unveränderte Motoren durchhalten.
– Ein Wettrüsten soll verhindert werden.

Zu einigen Anfragen zu diesem Thema hat die IRK bereits Stellung bezogen:

Vergaser [29.11.2014]
Der Vergaser ist Teil des Motors und darf somit ebenfalls nicht verändert oder durch einen andern Typen oder eine andere Grösse ersetzt werden.

Übermasskolben [29.11.2014]
Das revidieren eines alten und verschlissenen Motors kann u.U. eine preisgünstige Alternative zum Kauf eines neuen Motors darstellen. Darum ist die Verwendung eines Übermasskolbens unter folgenden Bedingungen gestattet:
– Der Motor muss alt bis sehr alt sein. Ein neuer Motor darf nicht aufgebohrt werden.
– Es darf nur der nächst grössere Kolben eingebaut werden.
– Die Verwendung eines solchen Kolbens muss bei der Kontaktperson des jeweiligen Veranstalters oder Landesverbandes gemeldet werden, damit es dokumentiert werden kann.

Pleuel [2.9.2012]
Pleuel und/oder Lagerschalen dürfen nicht ersetzt werden.
Sie ermöglichen ein Fahren in höherem Drehzahlbereich und dienen somit der Leistungssteigerung.

Magnete der Generatorspule [2.9.2012]
Grundsätzlich müssen die Magnete auf dem Rotor vorhanden sein und dürfen nicht entfernt werden.
Was gemacht werden muss wenn sie sich selber lösen konnte noch nicht abschliessend geklärt werden und wird später entschieden. Bis auf weiteres müssen sie aber nicht wieder eingebaut werden.

7.7 Luftfilter
Wie bereits 2012 angekündigt dürfen nun am Luftfilter, am Filtergehäuse sowie am Ansaugsystem keine Veränderungen mehr vorgenommen werden.

7.9 Notaus
Tipp zum Abreissnotausschalter: Es werden zwei verschiedene Schalter angeboten „Schliesser“ und „Öffner“. Die allermeisten Rasimotoren benötigen einen Schalter der den Kontakt schliesst, wenn die Leine abgezogen wird um den Motor zu stoppen.

 

8. Tank und Treibstoff

8.1 Tankgrösse
Damit die Grösse des Tankes kein rennentscheidender Faktor wird, kann der Veranstalter durch die Abgabe von geeignetem Füllmaterial das Volumen begrenzen oder Boxen- und Tankstopps vorschreiben.

8.2 Änderungen am Tank
Der Bau eines eigenen Tankes setzt gewisse handwerkliche Fähigkeiten voraus. Auf keinen Fall werden „Bastelarbeiten“, Provisorien oder dgl. zugelassen.
Für den Bau eines Tankes werden hier bei der nächsten Revision des Anhangs Tips, Beispiele und Richtlinien veröffentlicht.

 

9. Sitz

9.2 Schutz um den Sitz
Dieser Schutz ist vor allem gedacht um sich gegen ein Auffahren von hinten abzusichern.